10/14 JobAct® tC in Berlin Kreuzberg / Friedrichshain
27.Juli 2015
Das war JobAct® tC Kreuzberg
und der Weg geht weiter
Ein etwas anderes Treffen als sonst. Manche Teilnehmer irgendwie aufgeregt, andere entspannt – das letzte Mal kommen wir in dieser Konstellation zusammen und erhalten heute die Zertifikate für das Projekt.
10 Monate JobAct sind nun vergangen und unsere Wege gehen weiter.
Es wurde zurückgeblickt auf die Theaterarbeit, wir haben uns den Mitschnitt unserer Theaterinszenierung angeschaut, Momente und Augenblicke. Alle Teilnehmer haben Eindrücke ihrer Praktika Revue passieren lassen und die Zertifikate wurden übergeben. Eine besondere bereichernde Zeit, fasst eine Teilnehmerin zusammen.
Wir wünschen allen Teilnehmern weiterhin alles Gute und Beste für ihren Weg!
Premiere "MIX'n'TAPE" in Berlin Kreuzberg!
Herzliche Einladung zu unserer Theaterinszenierung "MIX'n'TAPE" am Mittwoch 25.03.15 (AUSGEBUCHT) und Donnerstag 26.03.15 (AUSGEBUCHT) um jeweils 19:30, Einlass 19:15.
Über das Stück: In einer Welt, die nur noch einen Tag vor sich hat, sind alle gleich. Ein Schutzraum, ein Club, in dem die Zeit geschmolzen zu sein scheint. Menschen geflüchtet und in diesem Schmelztiegel gelandet, ohne zu wissen wie lange. Wo ist die Musik? Und was ist mit den Prophezeiungen Kassandras?
Ort: Das Theatererlebnis findet statt im Club Loftushall, Maybachufer 48, Berlin.
Was ist ein Augenblick?
Augenblick
So sieht ein Probentag bei uns aus:
Nachdem der Probenraum eingerichtet und vorbereitet ist, stellen wir uns in einen Kreis. Wir begrüßen uns, teilen unser Befinden mit und beginnen mit einer Atemübung. Ein anschließendes Bewegungs-Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitstraining macht unseren Körper wach und bereit für die nächsten Übungen und Improvisationen.
Am Anfang des Projekts standen Fokus -, Kommunikations- (nonverbal und verbal) sowie Impuls- und Balanceübungen auf dem Programm. Diese wurden zum Beispiel mit langen Bambusstäben, Seilen mit dem Körper, und auch der Sprache, in Paaren oder Gruppen erarbeitet.
In der jetzigen Phase des Projekts im 2.Monat liegt der Schwerpunkt auf Improvisationen zu unserem Arbeitsthema. Das übergeordnete Thema ist: „Das Unsichtbare sichtbar machen“, sowohl in der gegründeten Schreibwerksatt als auch in der Recherchewerkstatt wurde viel Material gesammelt, so dass wir aus einem reichen Fundus schöpfen können. Weitere Themen haben wir selbst erarbeitet wie: Was ist ein Augenblick? Was heisst für uns ‚ Liebe macht blind‘; ‚Kann ein Verlust auch ein Gewinn sein‘? Soziale Kälte in Berlin.
Jede neue Improvisation erzielt immer wieder neue Ansätze und Arbeitsimpulse.
(Teilnehmerin)
Augenblick
Theaterbesuche:
Um uns dem Theater und dessen Variationen näher zu bringen besuchten wir verschiedene Theaterstücke. So waren wir in der Schaubühne am Lehniner Platz in „Kasimir und Karoline“ nach Ödön von Horváth in der Regie von Jan Philipp Gloger. Dazu besuchten wir einen Workshop zu der Inszenierung, der uns den Tag über auf die Abendvorstellung vorbereiten sollte. Es ist interessant zu sehen, mit welchen Mitteln die „Aussagen der Inszenierung“ vermittelt werden. „Kasimir und Karoline“ kam mit sehr wenig Bühnenbild und Requisiten aus. Die Geschichte wurde über die Schauspieler, das Licht und die Musik erzählt.
In den Sophiensaehlen haben wir „La Dernière Crise: Frauen am Rande der Komik, eine Abendshow über das Komische und Kapitale weiblicher Krisen; im Dezember unter dem Motto: RAUS DAMIT!“ angeschaut.
Unser jüngster Theaterbesuch, eine Inszenierung von Falk Richter „Never Forever“, hinterließ in unserer Gruppe einen starken Eindruck. Die Reaktionen waren sehr kontrovers und eröffneten eine rege Diskussion:
„der Abend hat mich stark berührt“,
„großartig, ich bin so froh diesen Abend gesehen zu haben“
„die Musik hat mich wütend gemacht“
„ich bin so voll, da war so viel drin, das muss ich erst mal alles sortieren“
‚Der isolierte Mensch‘, ‘der einsame Mensch‘, das zentrale Thema in „Never Forever“. Ein Theaterabend der mit starken Kontrasten arbeitet. Schauspiel und Tanz bilden starke Körper- und Bewegungsbilder, durch den Wechsel wird ein hohes Tempo erzeugt, dass die Verzweiflung der Texte unterstreicht.
(Teilnehmerin)
Augenblick
Heute ist Montag. Das heißt, wir haben Bewerbungstraining. Nach erneuter Information zur Kommunikation, sollten wir uns zu unseren Berufswünschen äußern. Und da waren sie wieder meine drei Probleme:
- Ich weiß nicht was.
- Ich habe keine geeignete Qualifikation.
- Ich zweifle daran, dass ausgerechnet mich jemand einstellen möchte.
In der Theorie kann ich mir vieles vorstellen. Einen Beruf mit Abwechslung wünsche ich mir.
Schön wäre auch, wenn ich nicht länger als eine ½ Stunde Fahrweg hätte. Aber bei der jetzigen Jobsituation muss man wohl nehmen was man kriegt!? Geld ist auch ein Thema.
Wie schön wäre es, wenn ich wieder ohne Jobcenter für mich und meine Tochter aufkommen kann. Gemäß einer Formel muss ich 66 Jahre und 10 Monate arbeiten. Das sind noch 17 Jahre und 11 Monate. Mein ganzes Leben habe ich gemacht, was von mir erwartet worden ist. Jetzt will ich mich ausprobieren, will mal an mich denken! Was ich bis jetzt geschafft habe – 28 Jahre Berufsleben!
Hilfsbereitschaft wird mir als Stärke zugesprochen. Das ist, glaube ich, eine Hauptkompetenz. Da kann ich nicht aus meiner Haut. Ich möchte gerne die Welt ein bisschen besser machen. In karitativen Einrichtungen kann ich mir vorstellen zu arbeiten, wünschenswert wäre wenn meine kreative Leidenschaft dort auch zum Einsatz kommt.
Gibt es einen Job, der beides vereint?
(Teilnehmerin)
Start in Berlin Kreuzberg/Friedrichshain
Seit dem 13.10.2014 stellen sich 20 TeilnehmerInnen mit unterschiedlichsten Lebenshintergründen der Herausforderung mittels Kunst, Theaterpädagogik und Bewerbungsmanagements, sich eine neue Lebens – und Berufsperspektive zu erarbeiten.
JobAct® to connect in Berlin Kreuzberg/Friedrichshain, ein intergeneratives Projekt für Teilnehmende zwischen 18 und 65 Jahren.
Das Team besteht aus Sabine Zaluskowski (Regisseurin und Theaterpädagogin), Judith Rannenberg und Marc Eggert (Bewerbungsmanagement)
Akzeptanz und Toleranz wird bei JobAct® großgeschrieben. In diesem Projekt werden unter anderem Kommunikationsfähigkeit und soziale Integration gefördert. Hierbei wir das eigene Selbstbewusstsein gesteigert. In Vorbereitung auf das spätere Berufsleben wird zusätzlich erarbeitet wie Mimik, Gestik und Körpersprache im Alltag gebraucht und eingesetzt werden.
Durch die gemeinsame tägliche Arbeit im Probenprozess sowie im Bewerbungsmanagement wurde aus uns Einzelnen eine Gemeinschaft. Eine Gruppe aus völlig verschiedenen Charakteren in der jeder jeden akzeptiert und toleriert. Als großes Ganzes bereiten wir uns nun auf das kommende Theaterstück vor und genießen die gemeinsame Zeit.
Das Team vor Ort
Theaterpädagogik: Sabine Zaluskowski, sazalu@gmx.de
Bewerbungsmanagement: Judith Rannenberg, Judith.Rannenberg@forum-berufsbildung.de
Marc Eggert: 030-25900813 und 0177-2003900, Marc.Eggert@forum-berufsbildung.de
Regionalvertretung Ost:
Birgit Merunka, mobil: 0152 09274485, merunka@projektfabrik.org
Franziska Wagner, mobil: 01520-9332839, wagner@projektfabrik.org
Projektträger
Projektträger ist die Projektfabrik.
Wir danken dem Berlin Actors Space für die Unterstützung und die Möglichkeit, in ihren Studios zu arbeiten.
Projektbegleitung
JobAct® tC in Berlin Kreuzberg/Friedrichshain wird finanziert mit Unterstützung des Jobcenters Berlin Kreuzberg/Friedrichshain.
Kooperationspartner
Forum Berufsbildung ist durchführender Bildungsträger des JobAct®-tC-Projekts in Berlin Kreuzberg/Friedrichshain.