Der 1. Ausbildungsjahrgang

"Quartiers - Bühne" als Sozial-Kunst-Projekt

Absolvent Oliver Noweck initiiert eine "Quartiers - Bühne" als Sozial-Kunst-Projekt zur Integration von Zuwanderern

Lesen Sie dazu den Artikel "Neue Quartiersbühne für Messel" auf www.echo-online.de

Die ORESTIE

Abschlussinszenierung der Auszubildenden zum „Sozialkünstler JobAct®“

Nach Texten von Aischylos, Euripides, Jean Anouilh, Jean – Paul Sartre, Hugo von Hofmannsthal, Johann Wolfgang Goethe, Andreas von Studnitz, Gluck.

Premiere/Aufführungen: 11./12.09.2015
Regie
- Beáta Nagy, Hans – Ulrich Ender
Musik - Philipp Schramm
Bühnenbild - Renate Schieck

Athen vor 3200 Jahren
Agamemnon, oberster Feldherr der Griechen, wird im Bad von seiner Frau Klytaimnestra geschlachtet. Der Sohn Orest rächt den Vatermord durch Muttermord. Doch die Götter Apollon und Athene entscheiden, dass die Menschen selber die Tat richten sollen. Gottesurteil und Blutrache weichen dem Menschenurteil: Von diesem Urteil an soll die menschliche Gemeinschaft selber nach ihren Werten über Schuld und Sühne bestimmen.

Ein neues Zeitalter beginnt. Der Menschenverstand siegt über die uralten Kräfte undurchschaubar gewordener Weisheit des Orients: Troja fällt – Europa steigt. Aber der Europäer verliert durch den klaren Verstand seine mystischen Tiefen, seineHeimat, sein Paradies: Iphigenie, die Starkgeborene, wird der Zukunft Griechenlands geopfert, Persephone, die Seele der lebensspendenden Natur, versinkt in der Unterwelt.

Und der Ruf dringt von den rauchenden Ruinen Trojas in unsere Gegenwart: Wird die Menschheit Iphigenie wiederfinden, wird sie den Agamemnon in sich, den Zuvieldenkenden, den kalten, egoistischen Verstand überwinden können?

Der erste Ausbildungsjahrgang

Olgierd

aus Warstein – Sozialkünstler.

Sinah

aus Hagen – Sozialkünstlerin.

Elrauda

aus Bonn – Sozialkünstlerin.

Ute

aus Sprockhövel – Sozialkünstlerin.

Karin

aus Witten – Sozialkünstlerin.

Juri

aus Xanten – Sozialkünstler.

Arnold

aus Bornheim – Sozialkünstler.

Oliver

aus Messel bei Darmstadt – Sozialkünstler.

Während der Ausbildung

Sinah Pellerei, Hagen:

Als Bildungsprinzip stellt die Soziale Kunst die Persönlichkeitsentwicklung in den Mittelpunkt. Die Individualisierung wieder zum Hauptanliegen der Gesellschaft machen, das ist es, was ich möchte.

Juri Schwarz, Xanten:

Die Beschäftigung mit Kunst machte immer schon einen großen Teil meines Lebens aus und genau das möchte ich nun fortsetzen - als Sozialkünstler.

Juri Schwarz ist als Gewerke-Anleiter im Bereich "Form und Farbe" im Projekt KOMBI THUBA tätig, sowie im Künstlerpool von "Witten wird bunt" vertreten.

Karin Juraschka, Witten:

"Ich mache Soziale Kunst, weil ich die Kunst in die Gesellschaft tragen will, damit sich der Mensch in der Gesellschaft wieder selbst tragen kann."

"Auf der Bühne herrscht eine Freiheit die alles möglich machen kann und so macht sie es dem Menschen möglich sich zu entfalten. Gelebte Theaterkunst bedeutet für den Menschen, sich selbst, durch Körper, Sprache und die Auseinandersetzung mit künstlerischen Werken, zu entwickeln und seine Umwelt zu gestalten."

Oliver Noweck, Messel:

"Ich mache Soziale Kunst, weil Europa daran genesen kann! In unserer Zeit stehen Technik und Profit im Vordergrund, wo bleibt der Mensch?"

All dessen müd, nach Rast im Tod ich schrei.
Ich seh es doch: Verdienst muß betteln gehn
Und reinste Treu am Pranger steht dabei
Und kleine Nullen sich im Aufwind blähn
Und Talmi-Ehre hebt man auf den Thron
Und Tugend wird zur Hure frech gemacht
Und wahre Redlichkeit bedeckt mit Hohn
Und Kraft durch lahme Herrschaft umgebracht
Und Kunst das Maul gestopft vom Apparat
Und Dummheit im Talar Erfahrung checkt
Und schlichte Wahrheit nennt man Einfalt glatt
Und Gutes Schlechtesten die Stiefel leckt.
All dessen müd, möcht ich gestorben sein,
Blieb nicht mein Liebster, wenn ich sterb, allein.

[Sonett 66, William Shakespeare]