10/13 JobAct® in Bonn

JobAct®-Premiere des Theaterstücks „Spur“

Rotgekleidet marschierten sie schon beim Einlass über die karge Bühne des Bonner Theaters im Ballsaal. Der irritierende Marsch, in dem allbekannte Telekommunikationsfloskeln abgesondert wurden, endete in einem gemeinsam skandierten „Bitte schalten Sie Ihre Handys aus!“ Mancher Zuschauer fühlte sich ertappt.

Das war nicht das letzte Mal, dass das intensive Spiel auf der Bühne die Zuschauer irritierte und ihnen den Spiegel ihres eigenen Verhaltens vorhielt. Überraschend vor Allem aber war, dass auf der Bühne weder professionelle Schauspieler  noch ambitionierte Hobbytheaterlaien zu sehen waren. Nein, das Team auf und hinter der Bühne bestand aus jungen Kundinnen und Kunden des Bonner Jobcenters, die aktuell an einem außergewöhnlichen Projekt namens JobAct teilnehmen, wie Bereichsleiter Stefan Filipiak von der Projektfabrik aus Witten nach der Aufführung erklärte.

Günter Schmidt-Klag, Geschäftsführer des Bonner Jobcenters, erläuterte sein Engagement für JobAct so: „Die Eingliederung von Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit nimmt schon seit Jahren im Jobcenter Bonn eine Priorität ein. Wir haben uns daher im letzten Jahr dafür entschieden, neue und innovative Ansätze zu erproben. JobAct ist ein solcher neuer Ansatz. Durch die gemeinsame kreative Arbeit im Team sollen die Jugendlichen merken, was sie eigentlich können, welche Fähigkeiten sie haben, die auch im Berufsleben gefragt sind.“

So haben sie nun schon  fünf Monate zusammen gearbeitet, vier Tage in der Woche geprobt, einen Tag in der Woche  aber auch Bewerbungen geschrieben und Vorstellungstermine wahrgenommen. Denn nach den beiden Aufführungen beginnt die zweite Phase des Projektes, das viermonatige Berufspraktika beinhaltet, die sich die Teilnehmenden mit professioneller Unterstützung von Anna Heck, Bewerbungsmanagerin des Internationalen Bundes Bonn, bereits akquiriert haben. Ziel ist die Aufnahme einer Ausbildung oder eine Anstellung.

Für manchen Zuschauer klang die Idee sicherlich exotisch, Vermittlungsarbeit in Ausbildung oder Anstellung durch Theaterspielen zu unterstützen. Umso überraschender war es doch, als Bereichsleiter Stefan Filipiak in der Abmoderation anführte, dass in Bonn bereits die bundesweit 202. JobAct-Premiere gefeiert wurde. Im Bonner Stück „Spur“, das von der Theaterpädagogin und Regisseurin Sabine Zaluskowski mit der Gruppe erarbeitet und am 24. und 25. April im Theater im Ballsaal präsentiert wurde, ging das Team der Frage nach: Wahrheit – Gewissen – Realität – was weist uns die „Spur“ für unser Leben?

Wir befinden uns in der „Wahrheitsagentur“. Die Agenten erforschen das menschliche Verhalten und die daraus resultierenden Ereignisse. Als spezieller Fall wird beleuchtet: Ein Verbrechen.
Eine Gruppe junger Menschen quält jemanden aus Spaß. Aus Spaß wird Ernst – und dieser Jemand ist nun scheinbar tot. Spuren werden benannt, verwischt und neue Spuren gelegt. Die Gruppe wiegt sich in Sicherheit, einige verdrängen die Schuldfrage, andere appellieren an das Gewissen. „Wir sind in der Lage, die Welt zu verändern, jeden Tag, wenn wir nur wollen“, erkennt eine der Darstellerinnen am Schluss der Aufführung, die mit langanhaltendem Applaus belohnt wird.

Günter Schmidt-Klag, Geschäftsführer des Jobcenters Bonn, meinte nach der Vorstellung:
„Am Ende soll das ganze Theater natürlich nicht umsonst gewesen sein. Ich hoffe und wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass Sie neben Mut und Selbstvertrauen auch die Spur zu ihrem Ausbildungsplatz finden.“

Das Plakat zum Stück

JobAct® Bonn feiert Premiere mit SPUR

Über das Stück: Wir befinden uns in der „Wahrheitsagentur“. Die Agenten erforschen das menschliche Verhalten und die daraus resultierenden Ereignisse. Als speziellen Fall wird beleuchtet, - ein Verbrechen.
Eine Gruppe junger Menschen quälen jemanden aus Spaß. Aus Spaß wurde Ernst – und dieser Jemand ist nun scheinbar tot. Spuren werden benannt, verwischt und neue Spuren gelegt. Scheinbar ist die Gruppe in Sicherheit und die Schuldfrage verdrängt. Doch dann ändert sich alles. Wir erfahren neue Wahrheiten und Realitäten des Verbrechens. Die Wahrheitsagenten stehen vor den entscheidenden Fragen:
Wahrheit – Gewissen – Realität – was weißt uns die Spur für unser Leben? Ein Mensch – oder Alle?

Regie: Sabine Zaluskowski

Premiere: 24.04.2014 - Einlass: 19:30 Uhr - Beginn: 20:00 Uhr
Aufführung: 25.04.2014 - Einlass: 19:30 Uhr - Beginn: 20:00 Uhr

Ort: Theater im Ballsaal, Frongasse 9, 53121 Bonn

Karten für die Veranstaltungen können Sie hier reservieren.

JobAct® Bonn in der Presse

Hier finden Sie Presseartikel zum Projekt.

Podcast-Beiträge vom 20. April 2014 zu JobAct® Bonn vom Bürgerfunk für Bonn und die Region der Medienwerkstatt Bonn:

Jobact-Beitrag: Spielerisch ins Arbeitsleben zurück (mp3)

Jobact-Interview: Spielerisch ins Arbeitsleben zurück (mp3

Und hier ein Beitrag der WDR-Lokalzeit:

Szenische Lesung

Bonner Werkstätten Lebenshilfe Bonn Gemeinnützige GmbH

Nachdem wir eine Werkstattführung in den Bonner Werkstätten für Menschen mit Behinderung erleben durften, haben wir dort unsere szenische Lesung „CHAOS“ an einem Nachmittag präsentiert.

Spannend für alle Teilnehmer zu sehen war, welche Arbeitsbereiche in der Werkstatt angeboten werden. Montagearbeiten, Elektonikmontage, Metallverarbeitung, Küchentätigkeiten und viele weitere Arbeitsfelder konnten wir anschauen und einen Einblick erhalten. Beeindruckend war das Selbstvertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns voller Freude ihre Arbeitsfelder vorstellten.

Nun stand unser Auftritt in der Werkstatt bevor.
Wir waren sehr aufgeregt und voller Spannung, wie unsere Lesung aufgenommen wird. Texte die wir lasen und spielten waren von  Erich Kästner, Mascha Kaleko und selbstgeschriebene Zeilen. „CHAOS“, die Überschrift unserer Lesung, entstand aus unserer täglichen Probenarbeit. Aus der Sammlung verschiedener Texte entstand ein Chaos, aus dem wir für uns einen Roten Faden entwickeln konnten und somit eine Motivation für unser Spiel erlangten.

Mit großem Beifall und wortreicher Anerkennung fand unsere Lesung ihren Abschluss. Danach fand ein angeregter Austausch über das Erlebte statt. Menschen mit und ohne Behinderung erzählten, fragten und lachten zusammen.

Wir waren sehr zufrieden mit unserer erfolgreichen Lesung.

Die Nachrichten.

Bonn.
Die Teilnehmer von JobAct finden sich im Probenraum ein.

Unsere Korrespondentin Michelle, Spezialistin im Bereich Konzentration, berichtet:
Konzentrationsübungen
Jeden Morgen beginnen wir mit einem Ritual einer Konzentrationsübung aus dem T’Ai Chi.
Wir konzentrieren uns auf unseren Atem, setzen die Energie in Bewegung um,  und versuchen uns auf die folgenden Probenprozesse vorzubereiten.
Eine weitere Konzentrationsübung ist das Ball werfen im Kreis mit einem oder mehreren Bällen.
Wir werfen den Ball zu einem Partner, nennen einen Namen, ein Wort, Satz oder Geräusch, und beim Wurf des zweiten Balls etwas anderes. Es wird von einem zum Anderen geworfen, dass alle Teilnehmer vorkommen, eine Art „Netz gesponnen“ wird, so dass wir dann die unterschiedlichen Reihenfolgen wiederholen, je nachdem, welcher Ball geworfen und gefangen wird.
Wir fordern unsere Konzentration im szenischen Spiel heraus.
Das Ensemble teilt sich in zwei Gruppen auf, beide Gruppen improvisieren eine Szene parallel.
Beide Teams versuchen in ihrer Geschichte, ihrer Situation zu bleiben konzentrieren sich ausschließlich auf ihre Gruppe.

Bericht der Szenenarbeit von Jean-Philippe
Beim Darstellen von Szenen lernten wir zwei verschiedene Arten von Rahmenbedingungen kennen.
Erstens, das Spiel zu einem Thema komplett aus eigener Improvisation ohne jegliche Vorgaben;
Zweitens szenisches Spiel mit Vorgaben oder motiviert aus einer Textvorlage.
Diese Art der Darstellung dient uns Teilnehmern als Übung für ein sicheres Gefühl auf der Bühne, und fokussiert zu bleiben. Zudem bekommt man ein größeres Selbstbewusstsein und freie Handlungsfähigkeit in Kooperation mit seinen Mitspielern.

Werksstattbeauftragte Jian berichtet
Individuell arbeiten wir in Kleingruppen in Theater- Werkstätten.
Es existiert die Schreib Werkstatt, die  Figuren ABC  Werkstatt sowie die Webdesign Werkstatt.
In der Schreib-Werkstatt werden eigene Idee und selbstgeschriebene Texte/ Textbausteine von den Projektteilnehmern gesammelt und niedergeschrieben, so dass dieses als Material für das Theaterstück genutzt werden kann.
Zu Beginn des Figuren ABC’s haben sich alle einen Götternamen aus der griechischen Mythologie
ausgesucht, z. Bsp. Aphrodite, Poseidon, Apollon, Athene, Hera, Hermes ect.
Dann bekamen wir 26 Fragen, die wir individuell dem Alphabet assoziativ zugeordnet und beatwortet haben.
Diese Antworten werden dann gespielt bzw. in Handlungen umgesetzt.
In der Webdesign – Werkstatt werden Texte, Bilder, Fotos gemacht, die hier zu sehen sind und unsere weitere Arbeit dokumentieren.

Dies sind die Berichte der ersten 36 Tage, es folgen weitere.

Das Wetter
Es erwarten uns spannende Tage.

Guten Tag,
wir bleiben ONLINE.

Bilder vom Projekt

JobAct®-Premiere in der Bundesstadt Bonn!

Rund 20 junge Teilnehmende zwischen 18 und 25 Jahren gehen seit dem 4. November gemeinsam einen kreativen Weg, um in Ausbildung und Beruf zu finden.

Freude. Joy. Joie. Bonn – so lautet der Slogan der Bundesstadt Bonn. Und mit Freude ließen sich auch 20 junge Kunden des Jobcenters davon überzeugen, welche Chancen ihnen die Teilnahme am Projekt JobAct bietet. Im Verlauf von zehn Monaten werden sie eine gemeinsame Theaterproduktion – von der Idee bis zu Premiere – gestalten um sich mit gestärktem Selbstbewusstsein in anschließenden praktischen Arbeitseinsätzen für Ausbildung oder Beruf zu empfehlen. 20 junge Menschen erhalten die Chance, sich auf/ neben/ über und hinter der Bühne fit für den Ausbildungsmarkt machen und ihre Stärken und Fähigkeiten auszubauen.

Theaterpädagogin und Regisseurin Sabine Zaluskowski und Bewerbungsmanagerin Anna Heck unterstützen sie dabei nach Kräften und sorgen mittelfristig dafür, dass die Teilnehmenden lernen und erkennen, wie sie „ihren Weg“ aus eigener Kraft gehen können. Übungen aus dem Schauspiel legen dabei die Basis für ein Theaterstück und schulen ganz nebenbei Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein und Präsentationsvermögen.

Finanziert wird das Projekt durch das Jobcenter Bonn und wird von der Projektfabrik gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund Bonn durchgeführt.

Sie sind neugierig geworden und bieten einen oder Praktikums- oder Ausbildungsplatz in Bonn und Umgebung an? Vielleicht finden Sie unter unseren engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihren passenden Kandidaten

Das Team vor Ort

Theatercoach der Projektfabrik: Sabine Zaluskowski (im Bild re.)
Bewerbungsmanagement: Anna Heck (im Bild li.), Tel: 0228 – 184 364 20, anna.heck@internationaler-bund.de

Bereichsleitung der Regionalvertretung West:
Stefan Filipiak, Judith Freise de Matteis, rv-west@projektfabrik.org


Sie möchten JobAct® auch in Ihrer Stadt umsetzen? Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

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Projektträger

Projektträger ist die Projektfabrik.

Projektfinanzierung

in Kooperation mit dem Jobcenter Bonn.

Kooperationspartner

ist der Internationaler Bund Bonn.

Wir danken

der Stadt Bonn (Amt für Kinder, Jugend und Familie) für die Überlassung des Proberaumes und den Kolleginnen und Kollegen des städt. Jugendzentrums K7 in Bonn-Bad Godesberg für die freundliche Unterstützung.